Wie hast du deine Leidenschaft für Parfum entdeckt? Wann wusstest du, dass du diesen Beruf ergreifen wolltest?

Ich arbeitete bei Guerlain, wo ich mehrere Positionen innehatte.
Eines Tages bat ich darum, an einer Parfum-Schulung teilzunehmen. Man riet mir, Kurse bei Cinquième Sens bei Monique Schlienger zu belegen.

Dort hatte ich die Offenbarung. Ich verliebte mich buchstäblich in diese Welt und entdeckte, dass ich ein sehr gutes Geruchsgedächtnis habe.

Es war offensichtlich: Die Tür zu dieser wunderbaren Welt hatte sich geöffnet und ich wollte alles lernen.
Nachdem ich das internationale Parfum-Training bei Guerlain aufgebaut hatte, wurde ich Evaluatorin an der Seite von Jean-Paul Guerlain und schließlich zur Kreativdirektorin für Parfums ernannt.

Was begeistert dich am meisten an der Kreation? Was sind deine Inspirationsquellen und Lieblingsrohstoffe?

Was ich am meisten liebe, ist es, einen neuen Akkord zu verwirklichen, von dem ich geträumt habe, einen Duft von Grund auf zu kreieren und ihn gemeinsam mit Parfumeuren zu formen, mit denen ich eine echte Komplizenschaft und gemeinsame Sprache teile.

Ich liebe besonders Vanille, Moschus, Orangenblüte, Zitrusfrüchte, bestimmte Hölzer und sonnige Blüten.

Woran erkennst du, dass ein Parfum vollendet ist?

Wenn ich es trage und Komplimente bekomme.
Das ist oft ein Zeichen dafür, dass es sein Gleichgewicht gefunden hat.

Was war deine kreative Absicht hinter diesem neuen Abenteuer?

Ich wollte verschiedene Interpretationen meiner Lieblingsstoffe erarbeiten, neue Kombinationen schaffen, Rohstoffe auf ungewöhnliche Weise erforschen.

Welcher besondere Herausforderung bist du bei der Arbeit an den verschiedenen Parfums begegnet?

Die Schwierigkeit bestand darin, den ausgearbeiteten Akkorden Haltbarkeit und eine starke Sillage zu verleihen, ohne dabei die Eleganz und Feinheit jedes einzelnen Duftes zu verlieren.

Welches Gefühl möchtest du, dass Menschen beim Entdecken der Parfums empfinden?

Ich wünsche mir, dass man sagt: „Diesen Akkord habe ich noch nie gerochen!“

Jeder Duft soll als originell und harmonisch empfunden werden und Lust machen, ihn täglich zu tragen. Ich liebe es, wenn man mir sagt, dass er eine elegante und wiedererkennbare Duftspur hinterlässt.

Hast du einen prägenden Duftmoment aus deiner Kindheit?

Veilchen, Waffeln aus dem Norden, der Duft von Mimosen und vom Strand im Süden Frankreichs.
Shalimar, der Lippenstift und das Reispuder meiner Mutter.

Und schließlich, was sind deine Leidenschaften außerhalb der Parfümerie?

Reisen seit jeher, Ausstellungen, Kino, klassische Ballette.